Die explodierende weltweite Bevölkerungszahl potenziert
dieProbleme im Bestattungswesen
Den globalen Auswirkungen auf die Umwelt kann nur noch mit
wissenschaftlichen Methoden und neuen Techniken begegnet
werden.
Ein Mensch ist gestorben. – Natürlich hinterlässt er vor allem bei seinen
Angehörigen einen nachhaltigen Eindruck und bleibt auch weiterhin nicht ohne
Einfluss. Dass dieser Einfluss aber erheblich über Trauer, Erinnerungen und
geistige Verbundenheit hinausgeht, ist den meisten Menschen gar nicht bewusst.
Und diejenigen, die sich darüber im klaren sind und genau um die Probleme
wissen, hüllen sich mehr oder weniger bewusst in Schweigen. Der letzte Weg eines
Verstorbenen bringt unter Umständen erhebliche Probleme für die Umwelt mit sich
– Fakten, die man nicht schön- und schon gar nicht wegreden kann! Durch die
ständig immer schneller wachsenden Erdbevölkerung handelt es sich hier
keinesfalls um ein lokales oder rein deutsches, sondern um ein weltweites
Problem. Mit wissenschaftlichen und technischen Mitteln lässt sich diesem
Problem begegnen aber vielfach werden notwendige und vorhandene technische
Möglichkeiten unter dem Deckmantel einer missverstandenen Pietät regelrecht
abgeblockt. Angesichts diesen Zustandes schlagen Experten vermehrt Alarm.
Umdenken und neue Techniken müssen die Defizite um Umweltschutz auf dem
Bestattungssektor beheben. Das gilt für die konventionelle Erdbestattung genauso
wie für die langsam ansteigende Zahl der Kremierungen. Abgesehen vom
umweltpolitischen Handlungsbedarf, der ohne Zweifel im Vordergrund steht, bietet
diese Thematik ein praxisbezogenes innovatives Anwendungsgebiet für neue
wissenschaftliche Forschung.
Jährlich werden alleine in Deutschland etwa 850000 Verstorbene beigesetzt.
Davon entfallen, wie die „ Welt am Sonntag“ unter Berufung auf die
Nachrichtenagenturen ddp und ADN berichtete, in den alten Bundesländern knapp
30% und in den neuen Bundesländern sogar 50% auf Feuerbestattungen.
Dieser Anteil ist seit Mitte der 80er Jahre stetig um etwa 1% jährlich
gestiegen. Die Zeitschrift „Deutsche Friedhofskultur“ berichtet unter Berufung
auf den „Deutschen Städtetag,“dass die Akzeptanz für Feuerbestattungen in den
alten Bundesländern stark unterschiedlich ausgeprägt ist. Nirgendwo wird so
selten eingeäschert wie in Nordrhein-Westfalen. Während sich Norddeutsche und
Oberfranken längst mehrheitlich für die Feuerbestattung entschieden haben,
ziehen die Menschen an Rhein und Ruhr die traditionelle Erdbestattung vor. In
Nordrhein-Westfalen hat Dortmund mit 31,3% die höchste Quote, während in
Flensburg bereits 82,6% eingeäschert werden.
Die Zeitschrift „Der Spiegel“ befasst sich eingehend mit der Thematik der
Umweltbelastung bei Bestattungen. Gutgemeinte, aber unter Umständen
folgenschwere Sargbeigaben der Angehörigen, „modischer Schnickschnack“, können
sowohl bei der Erdbestattung als auch bei der Kremierung zu Umweltbelastungen
führen. Das gleiche gilt für verschnörkelte Griffe, aufplattierte Palmzweige und
ähnliche Ausstattungsmerkmale an Luxussärgen, die zumindest bei
Kremierungen aufwendig per Hand demontiert werden. Henning Friege, Dezernent für
Umweltschutz, Abfallwirtschaft und Friedhofswesen in Düsseldorf betrachtet
solche Accessoires als leidige Schadstoffquellen, die vermeidbar sind. Anders
ist es mit den sterblichen Überresten selbst, die durch Zahnfüllungen,
Prothesen, Implantate wie Herzschrittmacher, Medikamentenreste und giftige
Knocheneinlagerungen beinahe zu Sonderabfall werden können. Dieser Missstand
wird aber als gegeben hingenommen. Hier muss deshalb alles getan werden, um bei
einem unbestreitbaren Problem zu einer technisch machbaren und ökologischen
Lösung zu kommen. Diese Lösungen existieren, werden aber oft aus falsch
verstandener Tradition oder einfach aus Ignoranz verworfen.
Doch zunächst weiter zu einigen Fakten aus dem Bestattungswesen, die auf
Hochrechnungen des Spiegels beruhen. Geht man von nur 800 000 Bestattungen im
Jahr aus und einer Menge von durchschnittlichen 2,5 kg Farben und Lacke sowie
0,5 kg Metall und 1,5 m² Kunststoffe und Ölpapier pro Sarg, so ergibt sich eine
jährliche Gesamtbelastung an Schadstoffen von ca. 2 400 000 kg Farben/Lacke und
Metalle sowie 1 200 000 m² Kunststoffe und Ölpapier! Außerdem speichert der
menschliche Körper durchschnittlich etwa 40 Liter Flüssigkeit aus denen sich
damit jährlich ca. 32 Millionen Liter Leichenwasser ergeben können.
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